Pickel, Pusteln, Rötungen: Manchmal zeigen sich an der zarten Babyhaut Veränderungen. Doch bei einem Hautausschlag besteht nicht gleich Anlass zur Sorge. Nachdem Babys bei der Geburt den schützenden Mutterleib verlassen haben, müssen sie sich erst einmal an die neue Umgebung gewöhnen und auf die veränderte Umwelt einstellen. Auf die neuen Umweltbedingungen reagiert der kleine Organismus vielfach mit Veränderungen der Haut, die dadurch gewissermassen Anpassungsschwierigkeiten darstellen und meist nach wenigen Wochen wieder abklingen. An dieser Stelle haben wir häufig auftretende Hautprobleme bei Babys für Sie aufgelistet.
Hautausschlag bei Babys – häufig, aber meist ungefährlich
Bei vielen Babys kommt es innerhalb der ersten Wochen und Monate zu Hautausschlag in verschiedenen Ausprägungen. Dabei handelt es sich um häufig auftretende Hautprobleme bei Babys, mit denen die neuen Erdenbürger auf ihre neue Umgebung reagieren. Meist verschwinden die Anpassungsschwierigkeiten in Form von Hautausschlag spätestens zum ersten Geburtstag des Kleinen wieder.
Milien
Wenn sich im Gesicht Ihres Babys etwa drei bis vier Wochen nach Geburt viele weisse Punkte bilden, manchmal aber auch am ganzen Körper, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Milien. Die auch als Grieskörner bezeichneten Pickelchen sind vollkommen ungefährlich und verschwinden schnell wieder. Hautprobleme dieser Art treten bei vielen Babys auf. Es handelt sich dabei um eine Reaktion auf die Hormone der Mutter, die sich von der Schwangerschaft kurz nach der Geburt noch im kindlichen Kreislauf befinden.
Babyakne
Auch Neugeborenenakne zählt zu den häufig auftretenden Hautproblemen, die in den ersten Wochen bei Säuglingen auftreten können. Die kleinen weissen Pusteln, die unter Umständen auch rot sein können, zeigen sich meist im Gesicht, manchmal aber auch auf der Brust. Im Gegensatz zu Milien sind die Pickel bei Akne flächig angeordnet. Mit Neugeborenenakne setzt sich der kleine Körper ebenfalls gegen die mütterlichen Hormone zur Wehr, die sich nach der Geburt noch in seinem Kreislauf befinden. Ob Milien oder Babyakne: Ausdrücken sollten Sie kleine Pickel auf der Babyhaut auf keinen Fall. Am besten lassen Sie sie in Ruhe und die Hautprobleme bei Ihrem Baby verschwinden von ganz allein. Mit mehr als einer milden Babypflege mit natürlichen Ölen sollten Sie die Haut auch nicht eincremen.
Exanthem
Rötungen auf der Haut stellen weitere häufig auftretende Hautprobleme bei Babys dar. Zeigen sich die Hautrötungen auf dem gesamten Körper und lediglich die Fusssohlen und Handinnenflächen bleiben verschont, leidet Ihr Baby relativ sicher an einem Exanthem, das sich bei knapp der Hälfe aller Säuglinge kurz nach der Entbindung entwickelt. Ein solches Exanthem kann mit Pusteln und Knötchen sowie mit leicht erhöhter Temperatur einhergehen. Die drei Millimeter grossen Pusteln sind teilweise mit Eiter gefüllt und breiten sich meist vom Gesicht über den ganzen Körper aus. Hinter einem solchen Neugeborenen-Exanthem vermutet man eine Abwehrreaktion des kindlichen Immunsystems.
Storchenbiss
Weiter typische Hautprobleme bei Babys sind Milchschorf beziehungsweise Kopfgneis, Milchkaffee-Flecken und Storchenbiss. Als Storchenbiss werden hellrote Flecken bezeichnet, die sich in der Nackenmitte, an den Augenlidern, der Nasenwurzel oder Stirn bilden können. Verursacht wird der Storchenbiss durch die Erweiterung eines Gefässes, sodass die Haut an dieser Stelle einfach stärker durchblutet wird. Spätestens wenn der Nachwuchs drei Jahre alt wird, hat er sich zurückgebildet.
Hitzepickel
Hitzepickel – hirsekorngrosse, wasserhelle Bläschen –treten ebenfalls sehr häufig auf. Der Hautausschlag zeigt sich meist an bedeckten Stellen des Körpers und wird durch starken Schweissfluss verursacht. Das liegt daran, dass viele Eltern befürchten, ihrem Kind sei zu kalt und deshalb ziehen sie es zu warm an. Luftige, nicht zu dicke Kleidung verhindert die Hautprobleme. Hitzepickel lassen sich gut mit einer Zinksalbe oder einem Babypuder behandeln, welche die Pickel austrocknen. Wird der Hautausschlag von Juckreiz begleitet, empfiehlt sich der Gang zum Kinderarzt.
Nesselsucht
Leidet Ihr Baby plötzlich unter roten Flecken, die ungefähr so gross wie eine Zwei-Euro-Münze sind, handelt es sich um eine Nesselsucht, die entweder an einzelnen Stellen oder am ganzen Körper auftritt. Die Nesselsucht stellt eine allergische Reaktion des kleinen Körpers auf die unterschiedlichsten Substanzen dar – von Nahrungsmitteln, über Tierhaare, bis hin zu Pflanzen oder Arzneimittel. Allerdings ist die Nesselsucht vollkommen ungefährlich, der damit verbundene Juckreiz kann für das Baby schnell unangenehm werden. Am besten lindern Sie das Jucken, in dem Sie die betroffene Haut kühlen. Meist verschwinden diese Hautprobleme jedoch so schnell wieder, wie sie gekommen sind, ansonsten sollten Sie Ihr Baby einem Kinderarzt vorstellen.
Windeldermatitis
Ein geröteter und wunder Po weist auf einen Windelausschlag hin, der bei jedem Baby mindestens einmal vorkommt. Meist beginnt die Windeldermatitis mit kleinen roten Punkten, die bei den Babys schnell zu grossen Flecken werden, typisch sind auch offene nässende Stellen. Ohne Behandlung kann sich die Entzündung weiter ausbreiten. Wichtig ist es bei einer Windeldermatitis, die betroffenen Hautstellen trocken zu halten. Auch eine Wundschutzcreme bringt den Babys Linderung. Verantwortlich für diese Hautprobleme ist das feucht-warme Milieu im Windelbereich, das die zarte Babyhaut reizt. Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihr Baby regelmässig wickeln. Windeln, Feuchttücher und Wickelunterlage sollten Sie daher immer in ausreichendem Mass dabei haben, auch wenn Sie mit Ihrem Nachwuchs unterwegs sind. Aber auch die übermässige Verwendung von Pflegeprodukten sowie bestimmte säurehaltige Lebensmittel können diese Hautprobleme auslösen.
Blutschwamm
Bis zum zweiten Lebensjahr kann sich bei Babys ein sogenanntes Blutschwämmchen bilden. Bei Neugeborenen zeigt es sich zunächst vor allem in der Form eines kleinen Punktes, der sich allmählich in Grösse und Aussehen ändert und sich zu tiefroten blutgefüllten Knötchen entwickeln kann. Dabei handelt es sich um eine gutartige Fehlbildung der Blutgefässe, die sich meist von allein wieder zurückbildet.
Trockene Haut
Trockene Haut ist ein weiteres Hautproblem, an dem viele Babys leiden. Diese Hautprobleme liegen daran, dass die Haut von Neugeborenen die Feuchtigkeit noch nicht richtig speichern kann. Hier kann eine leichte Hautpflege das Problem mindern. Setzen Sie der Haut Ihres Babys daher keine unnötigen Reizungen aus. Dazu gehört auch, beim Waschen der Kleidung auf Weichspüler zu verzichten.
Hautprobleme beim Baby? Im Zweifel zum Arzt
Zwar sind die meisten Hautprobleme völlig harmlos, im Zweifelsfall sollten Sie Flecken oder Pickel aber beim Kinderarzt abklären lassen, denn ein Hautausschlag kann auch als Symptom einer Kinderkrankheit auftreten, von der ein hohes Ansteckungsrisiko ausgeht und die im schlimmsten Fall zu Komplikationen führen kann. Mit roten Stellen im Gesicht- und Halsbereich sowie durch Milchschorf kann sich bei Neugeborenen ausserdem eine beginnende Neurodermitis bemerkbar machen. Ob dies gegebenenfalls auf Ihr Baby zutrifft, kann allerdings nur der Arzt abklären.